Jeden Donnerstag spielen wir ab 20:00 Uhr im Hotel Krone in der Lenzburger Altstadt. Schachinteressierte sind jederzeit herzlich eingeladen, einen Blick in den Spielsaal zu werfen, unverbindlich mitzuspielen oder an unseren Turnieren teilzunehmen.
Fragen? -> fragen! -> E-Mail an Spielleiter
oder besuche uns auf Facebook.
Top-Themen: Schnellschachturnier - Training (TAKTIV) - Schach lernen -Turniervorschläge
Liebe Schachkollegen
Einladung zum TAKTIV-31 am Donnerstag, 30. März 23, 20:00 in der Krone Lenzburg
Inhalt des Zyklus 31: „Störende Schwarz-Strategie gegen 1. e2-e4“
Heute schauen wir vor allem aus Schwarz-Sicht:
a) was ist unser Ziel mit der Antwort 1. … Sg8-f6?
b) was können wir dem Weissen etwas „vermiesen“?
d) wo lauern die wichtigsten Fallen? – für Weiss und Schwarz!
Es gilt einiges zu analysieren!
Deshalb bitte ich Euch um gedankliche Vorarbeit zu den in der Beilage aufgeführten Varianten, insbesondere die Letzte!
Keine Anmeldung nötig, keine Kosten; neue Interessenten sind stets gerne willkommen!
Herzliche Grüsse
Jürg
12 Teilnehmer, davon vier, die in keinem Club sind und einer 'von auswärts', aber auch drei "Böse" um und über 2000 ELO. Das war die Affiche des Frühjahrsblitz. Norbert Oze war Favorit, aber gegen einen Arnold Minert und gegen einen Michael Wigger muss erst einmal gewinnen. Und genau das tat Norbert. Er setzte sich mit 7 aus 7 vor Michael (6 / 7) und Arnold durch. Auf Rang vier folgte dann bereits der erste Gast: David Bernet, der auch der beste der U1900-Wertung war.
Spielleiter Lothar hatte sieben "Goldhasen" als Preise spendiert. Drei davon kriegten die Podestplätze, einen gab es für David, den besten U1900. Zwei waren für die besten "Nicht-Clubspieler" bestimmt und schliesslich durfte der traditionelle Bärentöterpreis für die beste Überraschungspartie auch nicht fehlen. Damit sind wir bei der Geschichte von Martin Goriup: Er hatte zum ersten mal reingeschaut in der Krone, somit zum ersten Mal überhaupt ein Turnier gespielt (die Uhr musste ihm erst noch erklärt werden) und dabei gar noch die erste Runde verpasst und trotzdem gewann er gleich beide Wertungen. Natürlich gab es pro Person nur einen Hasen. Deshalb kriegte Martin den etwas grösseren Bärentöterpreis und Giovanni Secreti, ein sehr starker 'Nochnichtclubspieler', erbte absolut verdient den Preis für den besten in dieser Kategorie. Aldin Hodzic, der das Duell gegen Mika Erismann gewann, sicherte sich den letzten Preis, jenen für den zweitbesten "Neuling".
TAKTIV-30
Inhalt des Zyklus 30: „Störende Schwarz-Strategie gegen 1. d2-d4“
Heute schauen wir vor allem aus Schwarz-Sicht:
a) was ist unser Ziel mit der Antwort 1. … c7-c5?
b) was können wir dem Weissen etwas „vermiesen“?
c) wie können wir evtl. kleine Vorteile erreichen?
d) ist 1. … c7-c5 eine Art „Damengambit mit Schwarz“
e) ist es ein echtes Gambit, d.h. kann der Bauer geschlagen und
verteidigt werden ODER
f) ist es ein „Scheingambit“, d.h. gewinnen wir den Bauern sicher zurück?
Jürg erklärte den Teilnehmenden wiederum eine sehr schöne Eröffnungsvariante gegen 1. d4, wie man basierend auf dem Zug 1...c5 (was oft Benoni ergibt) seltenere aber trotzdem gut spielbare Abspiele erreichen kann. Meist ergeben sich Stellungen, wo der Gegner nicht einfach seine Eröffnungskenntnisse herunterspulen kann.
Jürg zeigte zwei Partien, die das Potential für Schwarz eindrücklich zeigen.
Partie Sanz-Hertli Schnellschachturnier Lenzburg, 2023
Partie Crisovan - Hertli Mannschaftsmeisterschaft, 1975
Jürg Hertli dominiert das sechste Schnellschachturnier und gewinnt in unglaublicher Souveränität und mit einem kompletten Durchmarsch: 9 Siege in 9 Runden. Jürg zeigte mehrfach seine Qualitäten im Endspiel aber oft auch in Stellungen, wo er schlechter stand. Er verstand es, die Dinge so zu verkomplizieren, dass der Gegner schliesslich fehlgriff. Jürg distanziert den zweitplatzierten Peter Bucher um ganze 2.5 Zähler. Aber auch Peter zeigte ein gutes Turnier und konnte nach einer eher überraschenden Startniederlage gegen Matthias Baumann das Feld von hinten aufrollen. Nur Jürg konnte ihn danach noch schlagen, Peter gewann gar gegen Topfavorit Norbert Oze. Als Dritter komplettiert eben dieser Norbert mit 6 Punkten und immerhin der zweitbesten Turnierperformance das Podest. Er ist punktgleich mit Jacques Villars, der in der letzten Runde Norbert ebenfalls hatte besiegen können (als ganze 340 ELO tiefer klassierter Spieler). Trotzdem muss Jacques in den Zweitwertungen Norbert ziehen, was mit dem leicht tieferen ELO-Schnitt der Gegner und deren etwas tieferer Turnierleistung zu tun hat.
Die Wertung bester U1700 gewann Roland Burri.
Beim ersten Schnellschachturnier nach der Coronazeit liessen sich die Spieler noch etwas zaghaft aus dem Hause locken. Nur 11 Teilnehmer hatten sich
angemeldet. Zwischenzeitlich hinzugestossen waren Arnold Mienert und Tim Betsche. Es grenzt an ein Wunder, dass die Turniersoftware mit so wenigen Teilnehmern alle 9 Runden
auslosen konnte.
Drei "neue" Spieler zeigten sich in Lenzburg. Wobei der jüngste, Nick Henle, 10 Jahre alt ist. Er luchste immerhin Jürgen Simon einen halben Punkt ab, während Matthias Baumann - wie erwähnt - gar Peter Bucher schlagen konnte.
Der Gabentisch sah reichhaltig aus - wie immer wurden sämtliche Einnahmen aus den Turnierbeiträgen in Form von Preise zurückgegeben. Wobei die ersten drei und der U1700-Sieger je einen Barpreise zwischen 50 und 25 Franken erhielte. Alle Gewinner von Barpreisen spendeten einen Beitrag in die Clubkasse, insgesamt immerhin 120.--. Ein toller Akt der Solidarität.
Link zur Resultatseite:
Schnellschachturnier 2023 (chessresults.ch)
Die Krone begann das neue Jahr geschlossen. Das ist kein Wortspiel sondern bedeutete harte Realität für jene Schachspieler, die sich am 5. Januar zum Neujahrsblitz einfanden. Ein Plakat und
vollkommen dunkle Räume liessen keine Zweifel aufkommen, dass es so war.
Der Spielleiter hatte das übersehen, als er im Spätsommer in der Zuversicht, dass diesmal keine Corona-Massnahmen das Schnellschachturnier verderben würden, dieses einplante und hierfür das
Neujahrsblitz um eine Woche nach vorne setzte.
"Krone geschlossen" bedeutet nicht nur, dass das Lokal fehlte, sondern auch, dass es keinen Zugriff auf das Material gab! Kommt hinzu, dass der Spielleiter noch in den Ferien war. Dass
das Turnier dennoch stattfand, ist einigen doch ziemlich glücklichen Zufällen zu verdanken.
Zufall 1: Ausgerechnet an jeden Abend lieferte Martin Wiesinger neue Uhren, die für die kommende NLB-Saison benötigt werden. Hierfür fand er sich sehr früh in Lenzburg ein und konnte entsprechend
den Spielleiter erreichen. Zufall 2: Materialchef Jacques Villars hat eine Tasche mit Schachequipment zu Hause, die er für Unterricht an einer Schule verwendet hatte. Der Spielleiter konnte ihn
früh genug erreichen, so dass Jacques noch umdrehen und diese holen konnte. Also Uhren und Bretter waren da, fehlte noch ein Saal. Das Bild links oben zeigt es: Offensichtlich waren -
Zufall 3 - die beiden Jugendschachleiter, die aktuell eine Gruppe in Lenzburg aufbauen, für den Zugang in ein Schulzimmer besorgt.
Gespielt wurde das Turnier schliesslich mit sechs Teilnehmern doppelrundig. Björn gewann mit 10 Punkten aus 10 Partien vor Arnold Mienert (8 Punkte) und Martin Wiesinger mit
(5 Punkte). Für die Überraschung des Abends sorgte Roland Burri, der Martin Wiesinger einen Punkt aus den beiden Partien "abluchsen" konnte.
Leider hat der Zufall dann doch nicht alles zum Guten geregelt. Michael Wigger war ebenfalls recht früh da. Unglücklicherweise las er wohl genau zu dem Zeitpunkt, als Martin Wiesinger
sich auf die Suche nach einer Spielmöglichkeit gemacht hatte, das fragliche Plakat. Aufgrund der Information kehrte er wieder nach Hause. Seine Message erreichte den Spielleiter, der mit den
anderen am Telefon war - zu spät. Er wird für die Jahresblitzwertung eine Punktgutsprache erhalten.
Rang | Team | Punkte | So-Be |
---|---|---|---|
1 | Backlund Björn | 10.0 | 20 |
2 | Mienert Arnold | 8.0 | 12 |
3 | Wiesinger Martin | 5.0 | 5 |
4 | Burri Roland | 4.0 | 4 |
5 | Villars Jacques | 3.0 | 2 |
6 | Simon Jürgen | 0.0 | 0 |
SMM 2023 mit 337 Mannschaften (zwei mehr als 2022) – alle Gruppen sind online - SSB (swisschess.ch)
Der Schachbund hat die Gruppen für die SMM Saison 2023 veröffentlicht.
Lenzburg stellt neu eine 4. Mannschaft, die am Samstag spielt. Damit werden Jugendlichen und Ersatzspielern der übrigen Mannschaften (vor allem der ersten) Spielmöglichkeiten angeboten.
NLB Ostgruppe | 2. Liga Nordwest I | 4. Liga Zentral I | 4. Liga Zentral II |
---|---|---|---|
Bodan Glarus | Baden II (Auf) | Baden V* | Entlebuch II |
Lenzburg | Roche I | Baden VII* | Freiamt III |
Tribschen | Sorab II (Auf) | Brugg III* | Lenzburg III |
Olten | Trümmerf II (Auf) | Chess4Kids II* | Luzern V (n) |
Wettswil (Auf) | Lenzburg II | Lenzburg IV* (n) | |
Winterthur II | Liestal I* (Auf) | Schaffh./Munot III* | |
Uzwil (Auf) | Riehen IV | SK M. Regez II* | |
Gligoric Nimz. (Ab.) | Therwil I |
* Spiele gegen diese Mannschaft werden immer am Samstag ausgetragen
(Auf) = Aufsteiger, (Ab) = Absteiger, (n) = neues Team
Resultatseite: https://chessresults.ch/
Das Chlausblitz 2022 war wieder mal ein fantastisches Turnier. 19 Teilnehmer kämpften um die 6 Riesengrittibänze: Drei waren für das Podest reserviert, einer für den besten U1800, einer für den besten 1600 und der sechste war der berühmte "Bärentöterpreis" für die grösste Überraschung (einzelne Partie).
Mit 7 Siegen in 7 Runden konnte sich Björn Backlund wieder mal souverän den grössten Grittbänzen sichern. Wenn er mal in Rücklage geriet, so konnte er genügend Gegenspiel aufbauen, um den Gegner zu Fehlern oder Zeitverlust zu bringen. Eine erneute tolle Turnierleistung von Björn. Auch Arnold Mienert, der nur gegen Björn die Waffen strecken musste, marschierte so ziemlich durch und holte Rang zwei. Platz drei hingegen war dann schon recht umkämpft. Über lange Strecken meldete Tim Betsche seine Ambitionen an. Auch Raul Sanz und Nikita Sokosvski liebäugelten mit diesem Platz. Doch am Ende war es Turnier Nr 4, Martin Wiesinger, der sich den dritten Podest-Grittbänz sicherte. Er hatte früh gegen die nachmaligen beiden erstplatzierten antreten müssen, wo er verloren hatte, aber alle anderen konnte er bezwingen. Wobei er das Feld nach und nach von der Mitte aus aufrollte.
Den U1800-Preis gewann Nikita Sosnovski, der gleichzeitig mit einer Performance von 1906 (seine ELO ist 1654) das Turnier mit 4.5 Punkten auf dem hervorragenden Rang 4 beendete. U1600 Preis gewann Tim Betsche, im Turnier erreicht er den ebenso ausgezeichneten Rang 5 mit 4 Punkten. Damit konnten sich gleich zwei Junioren sehr gute Turnierplätze erspielen und die ELO-Wertungspreise ergattern.
Mit Tim kommen wir zum Bärentöterpreis. Denn nebst dem Sieger Björn war Tim definitiv der Mann des Turniers. Mit seinen 1427 ELO erreichte er eine schier
unglaubliche Turnierleistung von 1951! Er schlug drei Spieler über 1700 ELO plus Stephan Zaugg, immerhin NLB-Spieler mit stolzen 2018 ELO. Das sind 591 ELO Differenz, was Tim auf Rang eins
der Bärentöterwertung katapultierte. Es gibt natürlich nur einen Grittibänzen pro Spieler zu gewinnen, weshalb der Preis weitergereicht wurde. Die zweitgrösste ELO-Überraschung erreichte Nikita
Sosnovski mit 493 Differenz gegen Martin Schmid. Aber auch Nikita hatte als U1800-Sieger bereits ein Gebäck im Gepäck. Also ging der Bärentöterpreis weiter an - und das ist die ganz
grosse Überraschung des Abends - an Martin Meichtry. Martin ist kein Clubspieler und hat schätzungsweise eine ELO von 1100. Damit schaffte er einen Sieg gegen den 450 ELO höheren
Richard Attinger und ist strahlender Gewinner des sechsten Grittibänzen. Es gab einige weitere recht grosse Überraschungssiege: Jacques Villars setzte mit seinem Erstrundensieg gegen
Turnier Nr 1 Martin Schmid sehr früh ein starkes Ausrufezeichen. Ebenfalls gewichtige 410 ELO beträgt hier die Differenz. Danach folgt erneut Tim +371 ELO, und wieder Tim +310 ELO und gleich
nochmals Tim +308 ELO. ...und eben - wie erwähnt - Tims höchste Differenz war +591 ELO.
Tim war heute der wahre Bärentöter - schlicht gewaltig!
Rang | NAME | Rtg | Pts | Buc1 | S-B | Mwns |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Backlund, Björn | 2071 | 7.0 | 27.0 | 30.0 | 7.0 |
2 | Mienert, Arnold | 2016 | 6.0 | 27.0 | 23.0 | 6.0 |
3 | Wiesinger, Martin | 1932 | 5.0 | 27.5 | 15.0 | 5.0 |
4 | Sosnovski, Nikita | 1654 | 4.5 | 20.5 | 14.3 | 4.0 |
5 | Betsche, Tim | 1427 | 4.0 | 29.0 | 14.0 | 4.0 |
6 | Eichenberger, Lothar | 1735 | 4.0 | 27.0 | 12.5 | 4.0 |
7 | Dittmar, Michaël | 1790 | 4.0 | 24.5 | 11.0 | 4.0 |
8 | Schmid, Martin | 2147 | 4.0 | 24.0 | 10.5 | 4.0 |
9 | Stöckli, Julian | 1650 | 4.0 | 22.0 | 9.5 | 4.0 |
10 | Zaugg, Stephan | 2018 | 3.5 | 24.5 | 8.8 | 3.0 |
11 | Villars, Jacques | 1737 | 3.5 | 21.5 | 8.5 | 3.0 |
12 | Bernet, David | 1798 | 3.5 | 21.0 | 7.3 | 3.0 |
13 | Simon, Jürgen | 1596 | 3.0 | 25.5 | 8.0 | 3.0 |
14 | Sanz, Raul | 1804 | 3.0 | 25.0 | 8.5 | 3.0 |
15 | Burri, Roland | 1474 | 3.0 | 18.5 | 3.5 | 3.0 |
16 | Tanner, Philippe | 1350 | 3.0 | 14.5 | 4.0 | 3.0 |
17 | Pedolin, Kilian | 1400 | 2.0 | 20.0 | 5.0 | 2.0 |
18 | Meichtry, Martin | 1100 | 2.0 | 19.0 | 3.5 | 2.0 |
19 | Attinger, Richard | 1550 | 1.0 | 18.0 | 1.0 | 1.0 |
TAKTIV Zyklus 29:
„Einfache und einprägsame Schwarz-Strategie gegen 1. c2-c4“
Im seinem 29. Training unter dem Namen TAKTIV arbeitete Jürg zunächst mit den Teilnehmern zusammen die grundsätzlichen Charakteristiken der Weiss-Eröffnung
heraus:
a) Ist die Eröffnung von Weiss eher taktisch oder positionell gedacht?
b) Welche Stellungen könnten nach 5-7 Zügen auf dem Brett stehen?
c) Existiert ein grosses Theoriewissen zu dieser Eröffnung?
d) Kann ich diese Theorie-Vielfalt mit bestimmten Zügen einschränken?
Gegen diese Weiss-Eröffnung ist das Schwarz-Rezept sehr klar strukturiert und einfach zu merken. Die PDF Unterlage zeigt das simple Konzept, das gut spielbare Stellungen mit klarem Ziel ergibt. Natürlich bleibt Schwarz auch hier der Nachziehende und Weiss hat einige Möglichkeiten, um den Ausgleich zu verzögern bzw. das Gegenspiel zu limitieren. Jürg zeigte auch diese Ideen. Unter anderem ein sehr starkes positionelles Bauernopfer, das Björn gegen den schwarzen Aufbau fand.
Kurz nach dem Kurs spielt Jürg folgende Kurzpartie gegen einen 1600er auf Lichess, die gute das Potential des schwarzen Aufbaus zeigt, wenn Weiss einfach nur "normale" Züge macht:
Nach 15..Sb4 war es dann schon fast vorbei.
(Weiss hätte schon nach dem zu frühen 5.e4 mit 5..Sb4 eine nur mit grossen Eingeständnissen abwehrbare Springergabel auf d3 drohen können. Jürg spielte aber seinen Aufbau konsequent weiter und hatte auch so mehr als Ausgleich).
• • •
Zusätzlich zeigte Jürg zwei schöne taktische Stellungen, die ihm Michael Dittmar ab einem Turnier in Deutschland auf dem Brett hatte (Diagramme oben):
Stellung links (Schwarz am Zug, aus Sicht von Schwarz):
Tipp: Nutze die indirekte Fesselung von Sf3 und g2 kombinatorisch aus!
Stellung rechts (Schwarz am Zug, aus Sicht von Schwarz)):
Tipp: Bei beiden Königen besteht (trotz Turm auf g1 resp. g8) eine latente Grundreihenschwäche. Schwarz – am Zug – kann dies SOFORT ausnutzen, aber wie?
Lösung zu den beiden Stellungen:
Links 1..Txd4! Der Springer darf den Turm nicht schlagen wegen Dxh3+ mit Matt auf g2. Die angegriffene Dame hat aber kein gutes Feld. Nach 2.De2 folgt stark 2..Td3!!. Aber auch wenn man diesen Zug nicht findet, ist nach dem Tausch auf f3 Schwarz klar im Vorteil. Übrigens: Im ersten Zug mit dem Springer nehmen funktioniert auch, ist aber deutlich weniger stark, da der Tempoangriff auf die Dame fehlt (Weiss kann sich mit 1..Sg1 verteidigen) und sich der Springer mit 1..Sxd4 selber an den ungedeckten Turm d8 fesselt und so kein Abzugsangriff auf die Dame erfolgen kann. Dennoch ist Schwarz auch in dieser Variante dank seinem starken Figurenspiel klar in Vorteil (es droht etwa c5, c4).
Rechts: 1..Qe3! 2.Qxe3 (2.De4 Te8!) fxe3 gefolgt von Td8 und Td1. Obwohl Weiss zwei Tempi hat, bis der schwarze Turm auf d1 auftaucht, kann er nichts gegen die Bauernumwandlung tun. Der super starke Doppelbauer auf e3 verhindert, dass der König von f2 das Umwandlungsfeld deckt. Z.B. 3.Te1 Td8 4.h3 Td1
Offizielle Seite:
92. Aargauischer Schachtag in Aarau Rohr – Schachverband Aargau (schachaargau.ch)
Endlich wieder Schachtag! Nach Corona-bedingten Absagen in den beiden Vorjahren konnte der SK Aarau in Rohr endlich den 92. Schachtag organisieren. Und das taten sie den auch hervorragend. Von der gut vorbereiteten und schnellen Anwesenheitskontrolle über das Mittagessen bis hin zum Material, dem Lokal und – das wichtigste – dem Spielbetrieb: Alles funktionierte bestens und solide. Und sie schafften es dazu auch noch, über 20 Spieler am Turnier teilnehmen zu lassen. Echt beeindruckend!
Lenzburg war ebenfalls mit einer für unsere Verhältnisse recht grossen Delegation angetreten. Neun Spieler fanden sich vor Ort ein. Angeführt von Rolf Walti, der mit 4 Punkten aus 7 Runden im A-Turnier auch gleich für das beste Ergebnis besorgt war. Ebenfalls im A-Turnier spielten die «neo-1800er» Peter Bucher (hervorragende 3 Punkte , Rang 18) und Michael Dittmar (tolle 2.5 Punkte Rang 20).
Im B-Turnier erzielte Lothar mit 5 Punkten und Rang 7 das beste Ergebnis gefolgt von Andrii Bulat (4.5 Punkte / Rang 14), Raul Sanz 4.0/20, Simon Jürgen (4.0 / 21). Kilian Pedolin und Phil Tanner spielten an ihrem ersten Schachtag ebenfalls tolle Partien, mussten aber wegen Zeitnot den eine oder anderen Punkt dem Gegner überlassen. Sie erreichten 2 aus 7 resp. 1 Punkt aus 5 Runden.
7 Partien an einem Tag mit nur kurzen Pausen bedeutete für alle Teilnehmer eine grosse Herausforderung. Dafür kriegt man aber auch gutes Feedback über die eigenen Eröffnungen und wo man grundsätzlich sein eigenes Spiel verbessern kann.
Gewonnen wurde das A-Turnier von Favorit Jochem Snuverik, der sich mit 5.5 Punkten und nach gewonnener Entscheidungspartie Aargauer Schnellschachmeister 2022 nennen darf. Das B-Turnier konnte Rolf Schärer mit 6.5 Punkten für sich entscheiden. Beide trugen die Farben der SG Baden. Nebst den Erwachsenen wurden auch 38 Kinder im C-Turnier teil (nebst jenen, die im A- und B-Turnier antraten). Das ist eine beachtliche und sehr erfreuliche Anzahl! Hier konnte Iskander Bashirov des SK Aarau mit 6.5 Punkte gewinnen.
Neben der Einzelrangliste hat beim Schachtag immer auch die Mannschaftswertung eine sehr hohe Bedeutung. Man durfte gespannt sein, ob Mutschellen, der Überraschungssieger von 2019 den Seriensiegerin und Favoritin SG Baden auch diesmal würde übertrumpfen konnte. Und tatsächlich: Dank vier Spielern in den Top 7 des A-Turniers und weiteren guten Leistungen konnte Mutschellen den Titel verteidigen. An vorderster Front dabei waren auch Clubmitglieder in Lenzburg: Arnold Mienert, der sogar den späteren Sieger Jochem schlagen konnte, holte mit 4.5 Punkten Rang 6 direkt vor Martin Wiesinger (4.0 Punkte, Rang 7). Als weiterer Lenzburger erreichte der für den SK Aarau startende Norbert Oze im A-Turnier mit guten 3.5 Punkten Rang 12.
Lenzburg erreichte in der Mannschaftswertung den soliden 7. Rang.
Und wenn wir schon bei Lenzburger Clubmitglieder sind: Zu erwähnen ist natürlich auch Co-Turnierleiter Roland Burri, der zusammen mit Roland Senn für den eingangs erwähnten reibungslosen Ablauf sorgte und auch souverän alle Stolpersteine meisterte, welche ihm die Spieler in den Weg stellten. Von falschen Resultateinträgen, Spiel an falschen Bretten und Fehlzügen während der Partie war da so ziemlich alles vorhanden. Ach ja: Und für einen grösseren Teil der Kinder war Roland Burri als Jugendleiter auch noch zuständig...
Übrigens: beim abgebildeten Endspiel gibt es viele Möglichkeiten, die einfachste Methode ist aber, erst den König nach e2 zu stellen, damit sich weder Bauer c4 noch Turm bewegen können, und
dann den Läufer auf die andere Diagonale zu überführen. Was auch so gespielt wurde:
1. Ke2 g5 (1..Tg3?? Lb6+ mit baldigem Matt) 2. Le3 Ke7 3. Lxg5+ Kxe6 4. d8=D Txd8 5. Lxd8 Ke5 6. Kf3 c3 7. Lg5 1-0
Der Läufer hält den schwarzen Freibauern auf, während der sich König um die verbliebenen Bauern und die Bildung einer Dame kümmern kann.
Lenzburg 1 verliert zwar das letzte Spiel der Saison gegen Winterthur 2 mit 3½ - 4½ kann aber dennoch feiern. Da St. Gallen gegen den Tabellendritten Bodan "nur" ein Unentschieden erreichte, verbleiben die Ostschweizer auf dem zweiten Abstiegsplatz. Bereits vor der Schlussrunde stand Wollishofen als Absteiger fest.
Lenzburg 1 der Saison 2022 ist das erste Lenzburger Team, das den Liegaerhalt in der zweithöchsten Liga schafft! Wir gratulieren herzlich!
Die Lenzburger wollten im letzten Spiel unbedingt punkten und sich so den Ligaerhalt sichern. Aber auch Winterthur musste noch bangen und tat alles für einen Erfolg. Entsprechend besetzen die Zürcher Brett 1 mit GM Igor Khenkin (ELO 2581). Ihm folgten an den Brettern 2 -5 weitere vier Spieler zwischen 2150 und 2200 ELO. Die Lenzburger hielten gut dagegen. Die Stellungen waren lange ausgeglichen. Norbert Oze und Rolf Walti holten ein Remis. Sebastian Hoffmann geriet dann aber in Schwierigkeiten und musste schliesslich den Punkt dem Gegner überlassen. Ebenso erging es Martin Schmid, der gegen den Grossmeister wie gewohnt sehr aktiv spielte und das Spiel lange offen halten konnte, und Can-Elian Barth. An Brett 2 gab es dann durch Philipp Huber eine erste Erfolgsmeldung. Björn konnte einen gut aussehenden Königsangriff des Gegners parieren und ebenso einen halben Punkt holen. In langem Endspielfight sorgte schliesslich Arnold Mienert, dass der letzte Punkt noch in Lenzburg blieb.
Insgesamt gab es also eine recht knappe Niederlage. Angesichts der Stärke des Gegners zeigte das Team aber wiederum eine höchst respektvolle Leistung. Ein paar Stunden später war das alles aber vollkommen egal: Als die Meldung eintraf, dass der Ligaerhalt trotzdem geschafft war, gab es kein Halten mehr.
Verdient haben die Lenzburger diesen Ligaerhalt allemal. Die Mannschaft hatte gleich zu Beginn der Saison ein eindrückliches Zeichen gesetzt und befand sich über die ganze Saison hinweg nicht ein einziges Mal auf einem Abstiegsplatz.
Die Mannschaft zeichnete eine unglaubliche Konstanz und Spielfreude aus. Ganze 5 Spieler standen alle 9 Runden ihren Mann - zwei weitere waren mindestens 7 Runden mit dabei. Diese Treue, und
die Ausgeglichenheit der Mannschaft waren das Erfolgsgeheimnis - dazu gehörte aber auch ein Mannschaftsleiter, der immer wieder eine glückliche Hand und das richtige Gespür bewies und mutig
voranmarschierte.
Kein GM, kein IM, kein Spieler mit mehr als 2250 ELO und trotzdem Nati B - tauglich! Unglaublich!
Rang | Team | Punkte | Brett-Pt |
---|---|---|---|
1 | Mendrisio * | 18.0 | 54½ |
2 | Glarus | 12.0 | 39½ |
3 | Bodan | 11.0 | 40½ |
4 | Tribschen | 11.0 | 42.0 |
5 | Olten | 8.0 | 35½ |
6 | Winterthur II | 8.0 | 34.0 |
7 | Gligoric | 8.0 | 28½ |
8 | Lenzburg | 6.0 | 29.0 |
9 | St. Gallen ** | 5.0 | 30.0 |
10 | Wollishofen II ** | 3.0 | 26½ |
* | Aufsteiger in die NLA |
** | Absteiger in die 1. Liga |
Lenzburg verliert nicht ganz unerwartet deutlich gegen die Überflieger (und nun sicheren NLA-Aufsteiger) aus Mendrisio mit 1 -7 . Dennoch gibt es Positives zu erzählen. Die beiden Junioren Can-Elian Barth und Andrii Bulat holen an den letzten beiden Brettern je ein Remis und sichern Lenzburg somit einen möglicherweise noch bedeutenden Brettpunkt.
Dabei ist vor allem der halbe Punktgewinn des Ukraine-Flüchtlings und 16 Jahre alten Juniors Andrii Bulat mit seiner Wertungszahl von 1684 gegen den fast 500 ELO stärkeren IM Damir Levacic (ELO 2166) eine ganz besondere Geschichte. Andrii schaffte bei seinem ersten Einsatz in der zweithöchsten Liga der Schweiz gleich eine ganz dicke Überraschung! Dabei stand er zeitweise sogar besser als der Titelträger. Aber auch Can-Elians Leistung ist beeindruckend: Sein Gegner Alfredo Cacciola hat mit seinen zufälligerweise ebenfalls 2166 ELO auch 100 Punkte mehr als Can-Elian. Wer weiss, wie wichtig dieser halbe Brettpunkt noch werden kann!
Immerhin bleibt Lenzburg trotz der Niederlage auf Rang sieben, zwei Plätze vor dem ersten Abstiegsplatz. Der Gegner vom Sonntag, Tabellennachbar Winterthur 2 (Zwischenrang 6), hat gegen Bodan-Kreuzlingen ebenfalls verloren und muss auch weiter zittern. Im Duell der Verfolger setzte sich eher überraschend Gligoric gegen St. Gallen durch. Gligoric holt damit punktemässig zu Lenzburg auf, bleibt aber wegen den tieferen Anzahl Brettpunkte in der Tabelle hinter Lenzburg.
Der Druck liegt nun bei St. Gallen. Alles andere als ein Sieg gegen das drittplatzierte Bodan würde den Abstieg und gleichzeitig den Ligaerhalt für Lenzburg bedeuten. Lenzburg hat es aber in der eigenen Hand: Mit einem Mannschafts-Remis gegen Winterthur bleiben die Seetaler definitiv oben in der NLB - egal was die anderen spielen. Es wird auf alle Fälle spannend!
Sonntag, 6. Nov 22, 12:30 Showdown in der Krone:
NLB, 9. Runde, Lenzburg 1- Winterthur 2
Rang | Team | Punkte | Brett-Pt |
---|---|---|---|
1 | Mendrisio | 12.0 | 48½ |
2 | Glarus | 12.0 | 36½ |
3 | Bodan | 10.0 | 36½ |
4 | Tribschen | 9.0 | 37.0 |
5 | Olten | 8.0 | 32½ |
6 | Winterthur II | 6.0 | 29½ |
7 | Lenzburg | 6.0 | 25½ |
8 | Gligoric | 6.0 | 23½ |
9 | St. Gallen | 4.0 | 26.0 |
10 | Wollishofen II | 3.0 | 24½ |
9. Runde 06.11.2022:
Olten – Tribschen
Wollishofen – Mendrisio
Lenzburg – Winterthur
Gligoric – Glarus
St. Gallen – Bodan